Zwei Busse fuhren parallel zu Aktionen nach Dresden
Am Ende waren es mehr als erwartet. Bis zu 100 Menschen kamen heute zu einer Kundgebung gegen den kurzfristigen Aufmarsch von Neonazis in Gera. Diese wollten wie am vergangenen Montag ursprünglich durch Dresden laufen, wo sich allerdings 10.000 Menschen an Gegenaktionen beteiligten. Mit dabei zwei Busse aus Gera. Daraufhin versuchten die Neonazis ihr Glück anderenorts. In Worms, Fürth und Gera brachten sie allerdings nur Kleinaufmärsche auf die Straße, die dazu noch von Daheimgebliebenen gestört wurden.
In der ostthüringischen Stadt wollten sich die Protestierenden den Neonazis entgegenstellen. Die Polizei stoppte die Menschen wenige Meter vor dem Aufmarsch. Im Coloradio Dresden hieß es am Abend in der Zusammenfassung eines Antifaschisten: „die engagierten GegendemonstrantInnen waren offensiv, was sehr erfreulich ist“ und ein wichtiges Zeichen gegen die 125-150 Neonazis darstelle. Diese verkürzten ihren Aufmarsch letztendlich auf ein Viertel der eigentlichen Route und liefen nur vom Hauptbahnhof über die Ernst-Toller-Str., Clara-Zetkin-Str. und Zabelstr. wieder zurück.
Die zuvor vermutete neue Strategie der Neonaziszene, in andern Städten Ersatzveranstaltungen für den heute ausgefallenen Aufmarsch in Sachsen zu initiieren, blieb augenscheinlich hinter deren Erwartungen zurück. Während tausende AntifaschistInnen in Dresden demonstrierten, kamen bundesweit weniger als 400 Neonazis zusammen. Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass am Montag weiterhin über 2000 von ihnen durch Dresden ziehen wollten, auch wenn Blockaden dies zum Großteil verhinderten.
Ebenso bleibt es nach diesem Tag notwendig, den Neonazis in Gera entgegenzutreten, da diese zuletzt immer öfter in der Stadt aufmarschieren. Die selbstbewusste Anti-Nazi-Kundgebung stimmt positiv, dass die lokalen Gruppen und Bündnisse dies gemeinsam in die Hand nehmen.